günter piening : „Berlin für alle“ lautet das Motto
Nun ist er also offiziell bestätigt: Günter Piening wird der neue Berliner Migrations- und Integrationsbeauftragte. Allein die neue Amtsbezeichnung – Barbara John ist noch eine Ausländerbeauftragte – zeigt, dass sich in dieser Angelegenheit einiges ändern soll. Passend dazu schenkte Piening bei seiner Vorstellung der Stadt gleich ein Motto: „Berlin für alle“. Das es kein Waldspaziergang wird, dies auch nur annähernd zu erreichen, dürfte auch dem Noch-Magdeburger bereits klar sein.
Kommentar von ADRIENNE WOLTERSDORF
Dem neuen Mann im Amt an der Potsdamer Straße kann man daher nur Unerschrockenheit wünschen. Die hat er in Sachsen-Anhalt bewiesen. Allerdings im Hinblick auf den rechten Rand der Gesellschaft. Bei der Integrationsarbeit mit und für die rund 13 Prozent Berliner nichtdeutscher Herkunft wird es nicht so leicht sein, das Richtige zu tun ohne das Gute zu lassen.
Bislang wenig Erfahrungen hat Piening mit der Bildungsarbeit als Integrationselement. Doch dürfte er in Berlin auf genügend Expertise treffen – und auch auf das Gegenteil. Wichtiger, als alles selbst zu wissen, muss für den Neuen daher die Fähigkeit sein, genau zuzuhören, unvoreingenommen zu analysieren und schließlich nach klaren Prinzipien zu entscheiden. Neu diskutiert werden muss ein Katalog an hochpolitischen Fragen, zum Beispiel Pflichtsprachkurse für MigrantInnen, Unterstützung für religiöse Vereine und Moscheen, islamischer Religionsunterricht an den Schulen, Abschiebepraktiken etc.
Insgesamt genug Sprengstoff um das schöne neue Motto „Berlin für alle“ schon im ersten Anlauf in seine atomaren Bestandteile zu zerlegen.