Schwarze Leinwände

Angestellte des Kino-Konzerns CinemaxX streiken gegen Lohnabsenkungen und befristete Arbeitsverträge

Krefeld/Wuppertal taz ■ Der Konflikt zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dem Multiplex-Kino CinemaxX spitzt sich zu: Auch an den Standorten Krefeld und Wuppertal streikten vergangene Woche 90 Prozent der Belegschaft. Und ein Ende des Protests ist nicht in Sicht: „Wir lassen nicht locker“, sagt Dieter Seifert vom ver.di-Landesbezirk NRW.

Hintergrund für die bundesweiten Warnstreiks sind die gescheiterten Tarifverhandlungen zwischen dem Multiplex-Besitzer und den Arbeitnehmervertretern. Ende Dezember brachver.di die Gespräche ab. Der wichtigste Streitpunkt war und ist die Absenkung der Einstiegslöhne um rund 20 Prozent, die im Februar in den Kinos eingeführt wurde. „Von 6 Euro 50 brutto die Stunde kann man keine Familie ernähren“, sagt Seifert, der an der bundesweiten Verhandlungsführung beteiligt ist.

Protest löst auch die steigende Tendenz zu befristeten Verträgen aus: Bisher durfte das Kino bei nur 10 Prozent der Festangestellten den Vertrag befristen. Bei den Neueinstellungen sollen nur noch 50 Prozent der Belegschaft auf unbefristete Verträge bekommen: „Das sind amerikanische Verhältnisse“, so der Medienexperte von ver.di. Und auch die Verringerung der Mindestschichtdauer von vier auf zwei Stunden pro Tag wird nicht akzeptiert.

Ver.di fordert dagegen eine Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden und eine Lohnerhöhung im Jahre 2005 um zwei Prozent. Außerdem will die Gewerkschaft die Einführung vermögenswirksamer Leistungen und die Regelung einer betrieblichen Altersvorsorge bei CinemaxX erreichen. „Kino-Beschäftigte sind hochmotiviert, engagiert und flexibel – und sie arbeiten in einem Niedriglohnsektor“, so Seifert. Sie hätten für ihre Leistungen angemessene Mindestbedingungen verdient.

Wie und wo der Streik ausgeweitet werden soll, will Seifertnicht verraten. „Ob wir gleichzeitig unsere Arbeit niederlegen werden oder einen „La Ola-Streik“ durchführen, ist noch nicht entschieden“, sagt Seifert. Neben den Standorten Wuppertal und Krefeld gibt es in NRW drei weitere CinemaxX-Filialen mit ArbeitnehmerInnenvertretungen: Essen, Bielefeld und Solingen. Nur Mühlheim besitzt keinen Betriebsrat.

NATALIE WIESMANN