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Die Neue Philharmonie Westfalen unterstützt mit einem Konzert die Proteste der Gelsenkirchener Metallarbeiter

Gelsenkirchen taz ■ Der Gelsenkirchener Protest gegen den Wegfall von fast 1.000 Arbeitsplätzen bekommt Unterstützung aus der Hochkultur. Das Orchester der Neuen Philharmonie Westfalen wird heute abend aus Solidarität mit den Metallarbeitern in der Propsteikirche St. Augustinus ein Konzert geben. Sie spielen die „Rheinische“ von Robert Schumann und Carl Maria von Webers Overtüre zum „Freischütz“. Eine Freikugel wird dabei natürlich nicht gegossen, doch Generalmusikdirektor Johannes Wildmoser meint: „Wenn der große Komponist Richard Wagner noch leben würde, dann hätte er sich auch dem Protest gegen das menschenverachtende Profitdenken angeschlossen.“

Hintergrund ist der Umzug der Automobilzulieferer TRW und des Heizungsbauers Vaillant nach Tschechien. Die ehemalige Stadt der tausend Feuer, die mit einer Arbeitslosenquote von 17 Prozent bereits Spitzenreiter im Westen Deutschlands ist, verliert bei gleich zwei mittelständischen Unternehmen einen Großteil der Produktionsanlagen an den Osten Europas. Dagegen hatten in der letzten Woche bereits über 2.000 Menschen in der Innenstadt protestiert.

PETER ORTMANN