: Mehr Alltag
Nach „Halbe Treppe“ hat sich Andreas Dresen mit „Herr Wichmann von der CDU“ wieder in die Provinz begeben
Mit seinem Film „Halbe Treppe“ hat Andreas Dresen ja gezeigt, wie interessant sich die so genannte Normalität im Kino ausmachen kann. Weil der Alltag halt bestenfalls nicht Hollywood-kompatibel ist (um mal ein cineastisches Vorurteil einzumogeln) – und vielleicht verblüfft es im ersten Moment, dass der Regisseur in seinem neuen Dokumentarfilm ausgerechnet einen aus dem eher populistischen Lager zur Hauptperson gewählt hat: In „Herr Wichmann von der CDU“ folgte Dresen eben diesem Herrn Wichmann bei seiner Wahlkampftour ganz oben im Nordosten Brandenburgs, wo die SPD noch eine Macht ist. Herausgekommen ist dabei weit mehr als nur ein Porträt des Politikers. „Er ist ein Katalysator, durch ihn erfährt man etwas über die Region und das politische Gefühl der Leute“, sagt Dresen, der bei der Premiere seines Films am Sonntag im International auch selbst anwesend sein wird.