: Wird Exminister Müller RAG-Chef?
DÜSSELDORF rtr/afp ■ Am Donnerstag waren es noch nur „Medienberichte“, gestern hieß es bereits „aus Aufsichtsratskreisen“, dass der frühere Bundeswirtschaftsminister Werner Müller neuer Vorstandsvorsitzender des Bergbau- und Chemiekonzerns RAG werden soll. Die endgültige Entscheidung dürfte an diesem Sonntag fallen, wenn das Kontrollgremium zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenkommt. Den Berichten zufolge ist Müller der Wunschkandidat der Arbeitnehmerseite, wird aber auch von den Anteilseignern mitgetragen. FDP und Mittelstand kritisierten die mögliche Berufung. Mittelstandspräsident Mario Ohoven sprach von einer „politischen Schmierenkomödie“, FDP-Wirtschaftsexperte Rainer Brüderle von einem „Skandal sondergleichen“. Im vorigen Sommer hatte Müller die Fusion der Energiekonzerne E.ON und Ruhrgas mit einer Ministererlaubnis gegen das Kartellamt durchgesetzt. Davon profitierte vor allem die RAG, die die Mehrheit an dem Spezialchemiekonzern Degussa übernahm.