Angst vor Hochwasser

Umstrittenes Bauprojekt am Mülheimer Rheinufer wird morgen im Stadtrat wieder zur Abstimmung vorgelegt

KÖLN taz ■ Bangen bei der „Bürgerinitiative Mülheimer Hafen“ (BI): Auf der morgigen Ratssitzung kommt die umstrittene Bebauung des Hafengeländes im Rechtsrheinischen wieder auf den Tisch. Obwohl er das Projekt „nicht unkritisch“ sehe, sei die „Rechtslage aus unserer Sicht eindeutig“ zugunsten des Bauvorhabens, sagte Kölns Stadtentwicklungsdezernent Bernd Streitberger der taz.

In der Ratssitzung vom 18. Dezember hatte die Verwaltung ihre Vorlage für den Bau von rund 130 Wohnungen am Rheinufer überraschend nicht zur Abstimmung gestellt. Grund war angeblich ein fehlender Vertrag mit dem Investor.

Im Gegensatz zu Streitberger glaubt BI-Sprecherin Sabine Thelen nicht, dass die Stadt rechtmäßig handelt, wenn sie das Gelände zur Bebauung freigibt. Thelen prophezeit: „Wenn die Vorlage durchkommt, klagen wir.“ Die BI und die Kölner PDS lehnen das Bauvorhaben ab, weil sie eine Verschärfung der ohnehin prekären Hochwasserlage in Mülheim befürchten. Wird die Uferfläche versiegelt, könnten die Wassermassen des Rheins im Überschwemmungsfall die umliegenden bestehenden Wohnhäuser unterspülen.

Auch die Ratsgrünen sind gegen das Bauprojekt mit dem Namen „Wohnen am Strom“, wollen aber aus Rücksicht auf den Koalitionspartner CDU den Plänen des Bauherrn Häfen und Güterverkehr Köln AG zustimmen. SPD und FDP haben sich wie die Union für die Bebauung ausgesprochen. SEBASTIAN SEDLMAYR