: Späte Freundschaft
Elternverein FamilienPower unterstützt Volksinitiative der SPD zum Kita-Ausbau: „Das ist kein Fake“
Das hätte zu Hochzeiten des Kita-Card-Streits niemand vorausgesagt: Der Elternverein „FamilienPower“ und die Hamburger SPD machen gemeinsame Sache. Gestern erklärte der Vorsitzende Matthias Taube, sein Verein werde die für den Herbst geplante Kita-Volksinitiative der SPD unterstützen. „Wir haben die Sache geprüft. Das ist kein Fake, das ist glaubwürdig und durchfinanziert“, sagte Taube im Rathaus. Die SPD will im Oktober ihr Kita-Gesetz, das eine Platz-Garantie für Berufstätige vorsieht, zur Abstimmung stellen. Es müssen binnen 14 Tagen mehr als 60.000 gültige Unterschriften zusammenkommen.
„Das ist ein hoher Aufwand und ein großes Risiko“, sagt Taube, der an dem Kita-Gesetz ursprünglich Kritik hatte. In einem Gespräch mit SPD-Jugendpolitiker Thomas Böwer wurden nun offenbar Zusagen gemacht, die diese entkräften. So will die SPD ihre Platzgarantie nicht auf Kosten der Kinder in sozialen Brennpunkten realisieren. Stattdessen soll es einen Platzausbau für 50 Millionen Euro geben. Auch verspricht die SPD zur Absicherung der Eltern einen Muster-Betreuungsvertrag und einen behördlichen „Kitaplatzvorschlag“, der verhindert, dass Eltern keine Kita finden. Auch dass die Partei die kürzlich von CDU-Politiker Markus Weinberg geforderte 5. Stunde für alle Kinder inklusive warmer Mahlzeit einkalkuliert, findet Taubes Beifall.
Auch Weinberg erhielt das Angebot, bei der Volksini mitzumachen. Der aber hat die Offerte ignoriert. KAIJA KUTTER