: Aus der Gosse zu den Sternen
Die Bush-Junta und ihre wirtschaftlichen Flops. Eine Liste der peinlichsten Fehlschläge
Kaugummi und Coke, Kondensmilch und Cruise-Missile – die Liste der bahn- und bunkerbrechenden Erfindungen aus den USA ist lang, sehr lang. Fast zu lang. Doch der amerikanische Traum ist nicht nur auf seidene Kissen gebettet, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist auch das Land zerschlagener Träume, zunichte gemachter Hoffnungen und zerstobener Visionen. Kühne Erfinder endeten gebrochen in der Gosse wie tausende anderer vor ihnen, die alles in ihre Idee investiert hatten und die im Räderwerk eines unbarmherzigen Kapitalismus gnadenlos zerrieben wurden. Doch manche schafften es auch auf Regierungsposten. Was wurde nicht alles geschrieben über die Big-Business-Vergangenheit der US-Regierung. Dick Cheneys Halliburton-Job. Condoleezza Rice und der nach ihr benannte Chevron-Tanker. Colin Powells Gulfstream-Saga. Millionäre im Regierungsamt, die im Dienste der Nation selbstlos auf ihre hoch dotierten Industrie-Posten verzichteten? Moderne Mythen, die einer genauen Überprüfung jedoch nicht standhalten.
Unsere Recherchen enthüllen die schäbige Wahrheit hinter den Propagandalügen der US-Administration. Bushs Junta – ein dreckiges Dutzend aus notorischen Versagern, die einige der spektakulärsten Flops der amerikanischen Unternehmensgeschichte zu verantworten haben:
Dick Cheney forcierte als Vorstandsvorsitzender von Wrigley die Entwicklung des lasergesteuerten Kaugummis, der sich nach Gebrauch selbst den optimalen Platz unter der Tischplatte sucht. Der „smart gum“ war eines der faszinierendsten Projekte der Kaugummi-Schmiede, aber leider brachten die enormen Entwicklungskosten Wrigley an den Rand des Ruins und kosteten Cheney letztlich den Job.
Colin Powells vakuumverpackte Fertigspiegeleier traten an, das Essverhalten der Amerikaner zu revolutionieren – und erwiesen sich als Rohrkrepierer. Das Scheitern dieser zukunftsweisenden Food-Technologie beweist vor allem eines – auch geniale Ideen landen zuweilen im Biomüll der Geschichte.
Amerikanische Jogger neigen zur Selbstüberschätzung und wünschen sich nach 200 Metern ihr Auto herbei, um damit heimfahren zu können. Wer wüsste das besser als Donald Rumsfeld, der für die Entwicklung des Abschleppseils, mit dem Jogger ihren Wagen immer hinter sich herziehen können, verantwortlich zeichnete. Eine faszinierende Produktidee, die sich aber auf dem heiß umkämpften amerikanischen Sportartikelmarkt nicht durchsetzte. Nur zwei verkaufte Exemplare in zwei Jahren machten Rumsfeld selbst zu einem Fall für den Abschleppdienst.
Die Schuhschirme von Paul Wolfowitz bieten Menschen, die gern im Regen stehen, den idealen Nässeschutz für Schuh und Fuß. Beim Gehen besteht allerdings erhöhte Stolpergefahr, und einige Konsumenten zogen sich schlimme Verletzungen zu. Die Schadensersatzklagen trieben die Firma des umtriebigen Erfinders schließlich in den Ruin und prädestinierten ihn zu seinem Job als Sicherheitsberater.
Richard Perles Vision galt der Revolutionierung der Zahnbehandlung. Er trieb als Vorstandschef von Motorola die Entwicklung des Röntgen-Telefons voran. Bei jedem Telefonat macht der Hörer dieses genialen Hightech-Telefons eine Röntgenaufnahme von den Zähnen und sendet sie via Satellit zum Computer des Zahnarztes. Allerdings lag das Gerät wie Blei in den Regalen – der Kurs der Aktie stürzte ins Bodenlose. Perles Vorschlag, bei der Zahnbehandlung in Zukunft statt Bohrern GPS-gesteuerte Mini-Atombomben einzusetzen, konnte die Aktionäre vor diesem Hintergrund auch nicht mehr so recht überzeugen.
RÜDIGER KIND