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Archiv-Artikel

Die Hamas droht Israel

Islamisten wollen Waffenruhe kündigen, bleibt Gaza weiter blockiert. UN: Israel verstößt gegen Völkerrecht

GAZA/TEL AVIV dpa/ap ■ Angesichts der anhaltenden Abriegelung des Gazastreifens hat die radikalislamische Hamas-Organisation Israel mit der Aufkündigung der vor fünf Monaten vereinbarten Waffenruhe gedroht. Vertreter aller Palästinenserorganisationen sollten so rasch wie möglich zusammenkommen und einstimmig entscheiden, ob die Waffenpause fortgesetzt werden solle oder nicht, sagte der Sprecher der Innenbehörde, Ihab al-Ghussein, gestern in Gaza. Der Sprecher begründete dies damit, dass wegen der von Israel geschlossenen Grenzübergänge keine Waren des täglichen Bedarfs und kein Treibstoff für das einzige Kraftwerk mehr in den Gazastreifen geliefert würden.

UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay hat Israel gestern zur Beendigung der Blockade des Gazastreifens aufgefordert. Dies verstoße gegen das humanitäre Völkerrecht, erklärte Pillay in Genf. Rund 1,5 Millionen Palästinensern würden durch die Blockade seit Monaten ihre grundlegendsten Rechte vorenthalten.

Drei israelische Panzer und zwei Planierraupen drangen derweil bis zu 100 Meter tief in den südlichen Gazastreifen ein. Wie eine Armeesprecherin weiter mitteilte, sollte die kleine Einheit nach versteckten Sprengfallen entlang dem Sicherheitszaun suchen. Während des „Routineeinsatzes“ hätten militante Palästinenser die Soldaten mit zwei Mörsergranaten beschossen.

Israel hat wegen des fortdauernden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen diesen praktisch vollständig von der Außenwelt abgeriegelt. Laut Militär sind seit Ausbruch der neuen Gewalt am 4. November über 140 Raketen auf israelischem Boden eingeschlagen.