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Archiv-Artikel

der irakkrieg – nachrichtenüberblick

Die Lage: Am Ende der dritten Kriegswoche hat in Bagdad die Regierung Saddam Husseins die Kontrolle über die Stadt verloren. Symptom für die Abwesenheit einer intakten Verwaltung: Es wird geplündert, und auf den Straßen tobt der Bär. Auch im Nordirak scheint das Regime Saddam Husseins zu zerbröseln. Dennoch ist es zu früh, vom Ende des Krieges zu sprechen.

Gefährdete Helfer: Gestern geriet ein Konvoi des Roten Kreuzes unter Beschuss – von welcher Seite, blieb zunächst unklar. Seitdem vermisst das IKRK einen kanadischen Kollegen. Die Hilfsorganisation hat aufgrund der gefährlichen und chaotischen Lage ihre Arbeit in Bagdad vorerst eingestellt.

Wiederaufbau: Soll am Ende Deutschland für etwas bezahlen, was es gar nicht kaputtgemacht hat? Natürlich muss sich Deutschland am Wiederaufbau des Irak beteiligen, um die Gräben innerhalb Europas und zwischen Europa und Amerika nicht zu vertiefen. – Auf gar keinen Fall, denn damit würde es nachträglich den amerikanisch-britischen Krieg legitimieren. Pro und Contra

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Navy-Hauptquartier: 55.000 der insgesamt 250.000 US-Soldaten, die in die Golfregion geschickt wurden, kommen aus San Diego im US-Staat Kalifornien. Viele der gefallenen Soldaten kommen aus San Diego. Und so sind die Zeitungen voll von Fotos mit fahnenumhüllten Särgen, trauernden Witwen und salutierenden Halbwaisen. Obwohl viele mit Tod und Angst konfrontiert werden, kommen hier Zweifel an Sinn und Zweck des Krieges nicht so schnell auf. SEITE 5

Medien: In den Schüssen auf JournalistInnen in Bagdad sieht Michael Rediske, Ex-taz-Chefredakteur und immer noch bei den „Reportern ohne Grenzen“ aktiv, die neue „Welt-Informationsordnung von US-Gnaden“.

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