: was macht eigentlich ...Paule Beinlich?
Will Hamburger werden
Fußballer Stefan Beinlich, der Berliner, den die Hertha-Fans liebevoll „Paule“ rufen, will weg. Nach Hamburg. Dort soll er wohl mehr Geld als im Olympiastadion kriegen, soll Rodolfo Esteban Cardoso als Spielmacher nachfolgen, soll vom Mittelfeld aus den Ball nach vorne treiben und und und. Eigentlich keine schlechte Idee des 31-Jährigen, abzuhauen, zudem Hertha den Vertrag nicht verlängern will. Aber nachtreten wollen wir Paule Beinlich nicht. Keine üble Blutgrätsche oder Ähnliches, wir sind weder die so genannte Südkurve noch Racheengel im Stile eines Loddar Maddäus. Denn Ex-Nationalmann Paule hat in den vergangenen Jahren in Berlin zwar nicht alles gezeigt, was in ihm steckt. Aber so schlecht, ihn nun grußlos laufen zu lassen, war er nicht. Da gibt es andere.
Paule Beinlich hat nur etwas Pech gehabt. Stand erst im Schatten eines Sebastian Deisler, dann war da noch Marcelinho und dazu kam noch das Pech, länger zu den so genannten Dauerverletzten zu gehören. Das Knie! Ja, das Knie war schuld, dass er nie so richtig eingeschlagen hat, wie wir uns das wünschten. Technisch ganz gut, ein Auge für die Mitspieler, antrittsstark, kein schlechter Schuss – aber eben kein Zinedine Zidane – so hat er sein Tagewerk auf dem Platz vollbracht. Das reicht für Hamburg aus, denn, seien wird doch mal ehrlich, Paule braucht in seinen letzten Profijahren etwas Ruhe, einen Mittelfeldplatz in der Liga, die Elbe, Kurt Jara als Trainer und keine Hektik wie in Berlin. Hamburg ist die richtige Entscheidung, Paule. ROLA FOTO: HERTHA