: Fein- & Doppelripp
1875: Der Schweizer Fabrikant Jacques Schiesser und seine Frau Malwine mieten in Radolfzell den Tanzsaal des Gasthauses „Schwert“. Trikotagenproduktion auf neun Rundwirkstühlen. 1876: Bezug einer eigenen Fabrik. 1880: 280 Mitarbeiter. Erschließung von Exportmärkten im Vorderen Orient und in Fernost. Gründung der Filialen Stockach (1890), Bukarest (1894), Engen (1896). 1900: 600 Mitarbeiter. Einstellung von Gastarbeiterinnen aus Italien.
1901: Pariser Weltausstellung. Jacques Schiesser erhält den „Grand Prix“ für seine Patente „Flechttrikot“, Damasttrikot, „Abhärtungswäsche aus Ramieleinen“, „Längsstreifen-Trikotagen“. Achtzig Prozent der Produktion gehen in den weltweiten Export. 1914: Infolge Kriegsausbruchs Umstellung der Produktion auf Heeresbedarf, Verlust der Exportmärkte. Versuche, Gewebe und Gewirke aus Brennnesselfasern und Papiergarnen herzustellen. 1916: Schiesser wird Aktiengesellschaft.
1923: Inflation und Weltwirtschaftskrise erzwingen Schließung von Teilen des Unternehmens. Lancierung von „Schiesser-Feinripp“ (nach dem Prinzip eins rechts, eins links). 1932: Beinahekonkurs. 1937: Lancierung der Trikotqualität „Mako-Porös“. 1939: Kriegsbeginn, Umstellung der Produktion auf Notprogramme, schließlich Kriegsfertigung. Einstellung der „Schiesser-Mode“.
1945: Fast vollständige Stilllegung der Produktion infolge Rohstoffmangels. 1950: Jahresproduktion 2,7 Millionen Stück Trikotwaren, Jahresumsatz: 13 Millionen Mark. Tausend Mitarbeiter. 1951: Lancierung von „Schiesser-Doppelripp“ (zwei rechts, zwei links). 1966: Neue Produktionsstätten in Griechenland, Irland, Österreich, Schweiz. 1975: Jahresproduktion 38 Millionen Stück, Jahresumsatz 437 Millionen Mark.
1990: Die deutsche Einheit erschließt neue Märkte. Umsatzwachstum auf 555 Millionen Mark. 2003: Lancierung der Linie „Schiesser Revival“. 2004: Konzentration der Firmenzentrale am Bodensee auf Marketing, Vertrieb, Produktentwicklung. Auslagerung der Produktion nach Tschechien und Griechenland. Die Marke Schiesser hat einen Bekanntheitsgrad von 95 Prozent. NIKE BREYER