Grüne gegen Zuschüsse für Ostpreußen-Museum

CDU und FDP belohnten „tendenziöse“ Ausstellungen, kritisiert die Grünen-Kulturpolitikerin Heinen-Kljajic

Die niedersächsischen Grünen attackieren CDU und FDP wegen Zuschüssen für das gerade erst wieder in die Schlagzeilen geratene Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg. Die Regierungsfraktionen belohnten „eine Einrichtung von zweifelhaftem Ruf, deren tendenziöse Ausstellungspraxis oft genug dem Geist der Versöhnung und Verständigung zuwider läuft“, sagte Kulturexpertin Gabriele Heinen-Kljajic am Donnerstag. Zugleich forderte sie die Rücknahme von zusätzlich bewilligten 800.000 Euro für das „Skandalmuseum“, die CDU und FDP erst am Dienstag verkündet hatten.

Heinen-Kljajic erinnerte an „einschlägige Vorfälle“, bei denen der Träger des Lüneburger Museums, die Ostpreußische Kulturstiftung, immer wieder durch den Nationalsozialismus verharmlosende Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt habe. Zuletzt waren bei einer am vergangenen Wochenende eröffneten Jagd-Ausstellung zunächst Trophäen der einstigen Nazi-Größe Hermann Göring ohne erklärenden Zusatz im Museum ausgestellt worden (taz berichtete).

Zudem ärgert sich die Grünen-Politikerin über Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heiner Ehlen (CDU): Dieser hatte an der Eröffnung der Ausstellung „Jagd in Ostpreußen“ teilgenommen, will aber von Nazi-Jagdtrophäen „nichts gesehen“ haben. TAZ