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Archiv-Artikel

Keine Eintrittsgebühr beim Arzt

Politiker aller Parteien lehnen Rürup-Vorschläge ab. Volkswirtschaftlicher Unsinn

BERLIN dpa ■ Die Vorschläge der Rürup-Kommission zu Einsparungen im Gesundheitswesen stoßen weiter auf heftige Kritik. Unions-Fraktionsvize Horst Seehofer (CSU) nannte Eintrittsgebühren beim Arzt „sehr problematisch“ und gab den Vorschlägen kaum Chancen. „Wenn Bürger gesundheitliche Beschwerden haben, sollten wir dabei bleiben, dass sie den Arzt ohne Selbstbeteiligung aufsuchen können“, sagte Seehofer in Berlin. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer nannte die Eintrittsgebühr „eine reine Schröpfmaßnahme für Patienten, die keinerlei Steuerungsfunktion hat“.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte zuvor schon den Vorschlag der Kommission zurückgewiesen, grundsätzlich für jeden Arztbesuch eine Gebühr von 15 Euro zu erheben. Sie befürwortete aber eine Gebühr für Facharztbesuche, wenn der Patient vorher den Hausarzt nicht konsultiert.

Nach Worten Seehofers kann eine Praxisgebühr „volkswirtschaftlich sehr teuer werden, wenn Menschen trotz Beschwerden nicht zum Arzt gehen“. Er sei froh, dass dies in der SPD grundsätzlich genauso gesehen werde.