unterm strich
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Wir haben es befürchtet: Einzig die historische Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses ist nach den Worten des Berliner Kulturstaatssekretärs André Schmitz „mehrheitsfähig und demokratisch legitimiert“. Der Deutsche Bundestag habe den Wiederaufbau eindeutig beschlossen, betonte Schmitz in einem Beitrag für den Berliner Tagesspiegel. Er nahm damit zu den jüngst öffentlich gemachten Bedenken gegen eine historische Rekonstruktion Stellung. Am kommenden Freitag entscheidet eine Jury über den Siegerentwurf im Architektenwettbewerb. Der Wettbewerb setze diesen Mehrheitswillen wortgenau um, betonte Schmitz. Der Staatssekretär nennt den Schlossplatz den „herausragenden Ort kultureller Repräsentation in der Mitte Berlins“. Für das Konzept einer „Werkstatt für den kulturellen Dialog“ sei vor allem die Stiftung Preußischer Kulturbesitz verantwortlich. „Gesucht wird ein Konzept, das den hochsymbolischen Ansprüchen an das Humboldt-Forum gerecht wird.“ Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Die, die es aufhalten könnten, tun es nicht. Und am Ende steht dieses Schloss da.

Und die Kulturhauptstadt Ruhrgebiet 2010 wird ebenfalls erstehen. Der Bund erhöht die Förderung um 5 auf 18 Millionen Euro. „Dank dieses zusätzlichen Beitrags des Bunds werden wir mit Hilfe der Wirtschaft das angestrebte Budget von 63 Millionen Euro bald zusammenhaben“, sagte Ruhr.2010-Chef Fritz Pleitgen (in Duisburg geborener, ehemaliger Intendant der WDR, vom Presseclub bestens bekannt) am Freitag in Essen. Die zusätzlich bewilligten Mittel werden mit der internationalen Bedeutung des Kulturhauptstadtjahrs begründet.