World Games warten auf Sponsoren

Die Stadt Duisburg sucht nach Sponsoren für die World Games 2005. Die eh schon schwierige Vorbereitung wird durch Parteistreitigkeiten im Vorfeld des Kommunalwahlkampfes zusätzlich belastet

DUISBURG taz ■ Die World Games 2005 in Duisburg stehen knapp eineinhalb Jahre vor ihrem Start angeblich immer noch ohne Hauptsponsor da. Der veranschlagte Etat von 7,5 Millionen Euro ist immer noch nicht gedeckt. Der Geschäftsführer der verantwortlichen Duisburger Marketing GmbH (DMG) Gerd Bildau wollte dies allerdings auf Nachfrage nicht bestätigen. „Momentan sind wir dabei, eine belastbare Wirtschaftsplanung zu erarbeiten“, sagt Bildau. In der heutigen Sitzung des Finanzausschusses will Bildau auf Anfrage der Duisburger CDU-Fraktion zur finanziellen Situation Stellung nehmen.

Die World Games der nicht-olympischen Sportarten sollen trotz aller Probleme wie geplant vom 14. bis zum 24. Juli 2005 in Duisburg und den Partnerstädten Oberhausen, Mülheim und Bottrop stattfinden. Dies sei Konsens der Ratsfraktionen von SPD und CDU, so Bildau. Rund 500.000 Zuschauer werden zu den Spielen erwartet. Nach Schätzungen des Vorsitzenden des Sportausschusses Rainer Enzweiler würden rund 2.500 ehrenamtliche Mitarbeiter benötigt. „Wir stehen in mancher Sicht vor einer riesigen Herausforderung“, sagt Enzweiler.

Die World Games gerieten zuletzt vor allem durch umstrittene Personalentscheidungen ins Gerede. Anfang des Jahres wurde der Posten des Geschäftsführers der DMG) neu besetzt – zum dritten Mal innerhalb des letzten halben Jahres. Der neue Vorsitzende Gerd Bildau (SPD) wurde von den Fraktionen der CDU und der Grünen abgelehnt. „Genauso gut hätte man einen Analphabeten zum Lektor machen können“, begrüßte der Chef der Duisburger CDU-Fraktion, Adolf Sauerland die Personalentscheidung. Bildau hätte schon früher für Chaos in der DMG gesorgt. Der Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen Dieter Kantel bezeichnete Bildaus Ernennung als „typische sozialdemokratische Selbstbedienungsmentalität“. Der Vorsitzende der Duisburger SPD Hans Pflug bezeichnete die Aussagen als „Wahlkampfgerede“.

Unterdessen geht die Suche nach Sponsoren weiter. Bei der Stadt hofft man, in der laufenden Woche Ergebnisse präsentieren zu können. Holger Pauler