: Herz As statt Transrapid
Die Tagesaufenthaltsstelle „Herz As“ hat gestern ihren Neubau in der Norderstraße 66 bezogen. Obdachlose könnten dort duschen, sich neu einkleiden, eine warme Mahlzeit bekommen oder sogar am PC eine Bewerbung schreiben, erklärte Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) und sprach von „aktivierender Hilfe mit Augenmaß“.
Die Sozialbehörde hat den Neubau des baufälligen, über 20 Jahre alten Pavillons mit 700.000 Euro unterstützt, die übrigen 300.000 Euro kamen durch Spenden zusammen. In dem alten Bau sei oft das Dach undicht und die Heizungsrohre eingefroren gewesen, berichtete die Herz-As-Vereinsvorsitzende Annette Teichler. Doch einem Neubau hätten lange Zeit die Pläne für die Transrapid-Strecke Hamburg-Berlin entgegengestanden. Nachdem diese ad acta gelegt wurden, hatte sich die „Hamburger Stadtmission“ entschieden, das Grundstück zu kaufen und dafür zwei andere am Stadtrand zu veräußern, wie St. Jakobi-Hauptpastor Lutz Mohaupt berichtete. Auf dem Areal zwischen Norder- und Repsoldstraße entsteht nun der „Wichernhof“ mit 111 Sozialwohnungen. In den oberen Geschossen des direkt angrenzenden Herz-As-Gebäudes richtet die „Rautenberg Gesellschaft“ 16 Apartments für psychische erkrankte wohnungslose Menschen ein.
Im „Herz As“ selbst können Obdachlose nicht übernachten. Dafür stehen laut Sozialbehörde 3.100 Plätze in festen Unterkünften sowie im Winter 215 Schlafplätze an der Sporthalle in Groß Borstel bereit. KAJ