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Zurück an den Herd?

Fachtagung in der Arbeitnehmerkammer zu Arbeitsmarkt-Reformen stellt fest: Frauen hatten es ohne Hartz besser

Bremen taz ■ Die neue Arbeitsmarktpolitik fällt aus geschlechterpolitischer Sicht hinter die alte Gesetzeslage zurück – das ist das Fazit der gestrigen Fachtagung in der Arbeitnehmerkammer. Das Thema: Hartz-Reformen und was sie für Frauen und Männer bedeuten.

Dass Frauen benachteiligt würden, lasse sich bereits jetzt erkennen, sagt Hella Baumeister, Referentin für Arbeitsmarktpolitik an der Arbeitnehmerkammer. Problematisch sei unter anderem die Anrechnung des Partnereinkommens auf die Leistungsbezüge von Erwerbslosen, wovon vor allem Frauen betroffen seien. So sei im vergangenen Jahr im Zeitraum von Januar bis September im Bezirk Bremen/Niedersachsen 5.700 Frauen die Arbeitslosenhilfe verweigert worden. Im Vergleich waren es nur 1.417 Männer. Eine andere Zahl belege, dass Frauen es zunehmend erschwert würde, Existenzgründungen und die Berufsrückkehr zu finanzieren, so Baumeister. Im Dezember 2003 habe im Land Bremen der Frauenanteil bei Überbrückungsgeldbeziehern nur noch bei 26,7 Prozent gelegen – fünf Prozent weniger als im Vorjahr. eib

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