: Nato führt Truppen in Afghanistan
Bündnis koordiniert ab August ISAF-Truppen, Schutzeinsatz in Türkei beendet
BRÜSSEL afp ■ Die Nato hat grünes Licht dafür gegeben, dass sie das Kommando über die Internationale Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) übernehmen wird. Dies habe der Nato-Rat bei seinem gestrigen Treffen in Brüssel entschieden, hieß es aus Bündniskreisen. ISAF werde aber auch künftig von einer Nation geführt. Übernimmt die Nato das Oberkommando, werde die Allianz in Kabul ein Hautpquartier einrichten, in dem neben den Vertretern der truppenstellenden Länder auch Mitarbeiter des Nato-Militärs arbeiten sollen. Vor Ort werde ein Kommandant das Sagen haben, der von der Nato aus dem Kreis der Truppen gewählt werde. Für die politische Kontrolle des Einsatzes werde der Nato-Rat in Brüssel verantwortlich sein. Etwa bis Mitte August sollen die künftigen Strukturen eingerichtet sein, wenn das ISAF-Mandat von Deutschland und den Niederlanden, die es sich derzeit noch teilen, ausläuft. Deutschland stellt momentan rund 2.500 der rund 4.500 ISAF-Soldaten.
Die Nato folgte beim Treffen in Brüssel auch der türkischen Bitte vom Dienstag, den vor Beginn des Irakkriegs gestarteten Schutzeinsatz für das Land zu beenden. Der Verteidungsplanausschuss habe gestern schon einen entsprechenden Beschluss gefasst, sagte ein Nato-Sprecher. Die Nato hatte nach wochenlangem Streit im Februar mehrere Awacs-Überwachungsflugzeuge, Flugabwehrraketen und Ausrüstung gegen chemische und biologische Waffen in der Türkei stationiert.