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Archiv-Artikel

Wedel motzt wieder

Regisseur wirft den Hamburger Olympiaplanern „unsäglichen Stil“ und „üble Intrige“ vor

Es hat ein paar Tage gedauert, aber jetzt ist er wieder in Normalform: Star-Regisseur Dieter Wedel hat die Absetzung seines Films bei der Hamburger Olympia-Bewerbung scharf kritisiert. Er fühle sich als Opfer einer „üblen Intrige“, sagte Wedel dem Nachrichtenmagazin Focus. Zugleich warf er den Verantwortlichen der Hamburger Bewerbungsgesellschaft einen „unsäglichen Stil“ vor. „Mit welcher Respektlosigkeit diese Hamburger Pfeffersäcke mit meiner Arbeit umgehen, ist skandalös“, wird Wedel in der neuesten Ausgabe des Nachrichtenmagazins zitiert. In Anspielung auf seinen TV-Mehrteiler „Affäre Semmeling“, in dem Machtkämpfe und Intrigen im Hamburger Rathaus beschrieben wurden, sagte der Regisseur: „Ich fühle mich wie in meinem eigenen Film.“

Wedels Olympia-Film zur Präsentation der Hansestadt war kurz vor der Entscheidung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) am vorigen Samstag in München von der Hamburger Bewerbungsgesellschaft abgesetzt worden. Stattdessen lief ein in den Tagen zuvor eilig produzierter Ersatzfilm der Werbeagentur Springer & Jacoby. Die Verantwortlichen begründeten den Tausch mit „Zweifeln am Konzept“ des Wedel-Films.

Laut Focus sollen die Olympia-Bewerbungsgesellschaft und Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust den Wedel-Film bereits vier Tage vor der Präsentation in München abgesetzt haben. Der Regisseur sei aber nicht informiert worden, um zu verhindern, dass er seinen Ärger noch vor der NOK-Entscheidung in Interviews äußert. DPA/TAZ