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Archiv-Artikel

Bald IU-Zech?

Die Privatuni in Grohn würde sich ihren Namen abkaufen lassen. Kosten für Mäzene: weit über 100 Millionen Euro

Von ksc

taz ■ John Harvard und Elihu Yale waren nicht nur steinreich, sondern auch sehr großzügig. So benannten sich gleich zwei Universitäten in den USA gleich nach ihren edlen Spendern. Über solche Mäzene würde sich auch die International University Bremen (IUB) freuen.

Wie wär‘s mit einer Kurt Zech-Universität? Der Bremer Baulöwe müsste tief in die Tasche greifen, wenn er seinen Namen verewigen wollte. „Natürlich kann man sich vorstellen, dass wir uns nach einem Spender benennen“, sagt IUB-Präsident Fritz Schaumann. Der Wohltäter müsste dafür das Überleben der IUB jedoch „nachhaltig“ sichern. Der dreistellige Millionenbetrag, den das IUB-Aufsichtsratmitglied Peter Haßkamp, Vorstandschef der Bremer Landesbank, ins Spiel gebracht hatte, reiche nicht aus. Schaumann: „Es müsste entschieden höher sein.“

Derzeit stockt die Kapitalakquise der IUB. Eigentlich will die junge Privatuni jedes Jahr 25 Millionen Euro Spenden für ihr Stiftungskapital einwerben, das irgendwann bei 250 Millionen Euro liegen soll. Im ersten vollen Akquise-Jahr 2001 wurde das Ziel fast erreicht, aber für 2002 sieht es düster aus. Genaue Zahlen sollen bald vorliegen. Bedenken hat Schaumann jedenfalls nicht, den Uni-Namen zu verkaufen. Einzelne Mäzene sind schon auf dem Campus verewigt worden: Eine Lürssen-Plaza, benannt nach der Werft-Familie, wurde im vergangenen September eingeweiht. Zehn Millionen Mark hatte die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung im Januar 2001 gespendet – dafür gibt es jetzt auf dem Campus ein Alfried Krupp College. 6,5 Millionen Euro steuerte die Stiftung Mercator GmbH zum Um- und Ausbau eines Studentenwohnheims bei – jetzt heißt es Mercator College.

ksc