Strese-Stress

Lauter, dreckiger, gefährlicher – auf diesen knappen Nenner lassen sich die Auswirkungen der Öffnung der Stresemannstraße zwischen Neuem Pferdemarkt und Holstenbahnhof bringen. Unmittelbar nach der Öffnung der Busspuren für den Autoverkehr stieg die Zahl der Unfälle zwischen Lerchenstraße und Holstenbahnhof dramatisch an: von rund 60 Crashs pro Jahr zwischen 1998 und 2001 auf 81 Kollisionen allein im ersten Halbjahr 2002. Neuere Zahlen zur Verkehrsunfallstatistik wird die Innenbehörde heute vorlegen.

Hand in Hand damit geht die Verkehrszunahme in diesem Bereich um rund 20 Prozent. Darüber, wie viele Fahrzeuge die Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern überschreiten, existieren unterschiedliche Zahlenangaben: Während die Polizei über ihre beiden stationären Blitzanlagen ermittelt hat, dass knapp sechs Prozent aller Kraftfahrzeuge mit mindestens 40 km/h über die Stresemannstraße brausen, hat die Bürgerinitiative dagegen gemessen, dass 70 Prozent aller motorisierten Verkehrsteilnehmer mindestens 10 km/h zu schnell fahren. Die beiden Blitzanlagen sind weithin sichtbar, ihre Standorte bekannt, so dass ein Abstoppen davor und das Beschleunigen dahinter zum Autofahrer-Volkssport geworden ist.

Eine Senatsdrucksache belegt zudem, dass der Nachtlärm den kritischen Wert von 65 Dezibel überschreitet und damit das Risiko der Anwohner deutlich gestiegen ist, an Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken. Erhöht hat sich nach Angaben der Umweltbehörde auch die Stickoxid (NO2)-Belastung an der Ost-West-Trasse: Von 51 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahr 2001 über 58 (2002) auf 63 Mikrogramm im vergangenen Jahr. mac