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Archiv-Artikel

McAllister ist jünger

Jüngster regierender Fraktionsvorsitzender übernahm den Kelch von dem bisherigen Titelinhaber Jens Eckhoff

Von kawe

taz ■ Zum Fototermin war der neue niedersächsische CDU-Fraktionsvorsitzende David McAllister (32) gestern in Bremen. Seinen Bremer Kollegen Jens Eckhoff kennt er seit über zehn Jahren – aus gemeinsamen JU-Aktivitäten. Bisher war Eckhoff der jüngste „regierende“ Fraktionsvorsitzende, diesen Titel musste Eckhoff aber an McAllister abgegeben, der um glatte fünf Jahre jünger ist.

Schulpolitisch macht das viel aus: Im Unterschied zu Eckhoff kam McAllister im zarten Alter von elf Jahren in eine echte sozialdemokratische „Orientierungsstufe“. Da habe er seine erste Lektion in Bildungspolitik bekommen, erzählte er: In Mathe und Englisch wurde nach Leistung getrennt und gelernt, in den anderen Fächern ging es nicht mehr voran. Er habe damals schon nicht verstanden, wer sich dieses Schulsystem ausgedacht hat, gestand der neue Fraktionsvorsitzende. Im Juni wird er im Landtag über das Schulgesetz in Niedersachsen abstimmen, das die OS abschafft.

Obwohl sein Landkreis der von Cuxhaven ist, wird die neue Landesregierung aber am Standort Wilhelmshaven für den Tiefwasserhafen festhalten, versicherte McAllister.

Konkret wollen er und Eckhoff sich bei einigen Problemfällen der Politik an der Landesgrenze einmischen. Die Gremien der „Gemeinsamen Landesplanung“ seien „Quasselbuden“ meinte Eckhoff, „Papiere für 2020 haben wir genug“, ergänzte McAllister. Aber wenn (Bremer) Gutachten über die Überschwemmungsproblematik der Wümme an der Landesgrenze aufhörten, stimme da etwas nicht. Und auch um die „Hollerland-Trasse“, die Bremens Bürgermeister Henning Scherf jüngst auf einer Bauern-Versammlung in Tarmstedt vorgestellt habe, will sich McAllister auf höherer Ebene kümmern.

Ansonsten ist McAllister sicher, dass der CDU-Fraktionsvorsitzende nach dem 25. Mai wieder Eckhoff heißen wird. kawe