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Archiv-Artikel

vorlauf konzert Thomas Mauch hört aufden Sound der Stadt

Goldene Worte: „Wat-dat-to, dat dat do, da da do.“ Das isses nämlich, so elegant, so dringlich, wie das in „It don’t mean a thing (if it ain’t got that Swing)“, der Ellington-Nummer, angegangen wird. Und wenn Swing im Laufe der Zeit auch durchaus unterschiedlich interpretiert wurde, da sein muss er. Nicht nur im Jazz. Der dänische Gitarrist Pierre Dørge ist dabei einer, der Traditionalisten und Traditionsskeptiker gleichermaßen zufrieden stellen kann, ohne lauen Kompromiss. In seinem New Jungle Orchestra tummelte sich bereits Prominenz wie Johnny Dyani oder John Tchicai. Ellington mag er natürlich. Auch jazzferne Musiken. Aber immer wat-dat-to, heute im Jazztreff Karlshorst (21 Uhr). Wat-aber-is-dat? Erst mal ein bescheuerter Name: Jackie-O Motherfucker. Doch: Erleuchtung. Eine höchst krautige Angelegenheit aus den USA. Free Jazz im Kopf und den alten Hobo Rock im Herzen. Moderner Tribalismus, endlose Improvisationen, wunderbar derangiert. Wie ein Basement-Tapes-Bob Dylan, der Landkommunen-Freakout spielt. Singvögel rückwärts. Haltet euch den Dienstag fürs Magnet (21 Uhr) frei, ihr Country-Fans, ihr Wüstenrocker, ihr Parteigänger für experimentelle Musik. Mittwoch: Neil Young ist nun ja längst ausverkauft. Aber es gibt noch die Handsome Family im Zentral (21 Uhr). Ländliche Lynch-Idyllen (David Lynch, natürlich). Oder Erdmöbel aus Köln im Magnet (21 Uhr). Auch ein furchtbarer Name. So Kartoffelsack. Drinnen aber wird schön geringelnatzt („morgen Lieblein, kennst du mich? Herr Gesangsverein, ichen wir uns nicht?“), und auf dem neuen Album „Altes Gasthaus Love“ findet sich auch eine markante Parodie auf blumfeldische Poesiealbumstiefgeisterei. Wenn jetzt der Mann noch singen könnte, dann …