: frankreich
Chinareise trotz Warnung
In Frankreich, wo es gegenwärtig fünf Patienten mit Verdacht auf das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS) gibt, macht sich die Angst vor einer Ausbreitung der atypischen Lungenentzündung breit. Ein Regierungserlass bestimmt, dass Menschen mit SARS-Symptomen künftig zwangshospitalisiert werden können, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Und das französische Außenministerium rät dringend von Reisen in die Volksrepublik China ab.
Frankreichs Regierungschef Jean-Pierre Raffarin hat trotzdem an einer Chinareise festgehalten, bei der er unter anderem 30 Airbusse (A320) und ein Kohlekraftwerk verkaufen will. Gestern verließ er Paris – mit Gesichtsmasken und Desinfektionsmaterial im Gepäck. Vor Ort, in Peking, hat die französische Botschaft vorsorglich zwei Krankenhauszimmer reserviert, eine sorgfältige Reinigung aller Besuchsorte verlangt und die Aufenthaltszeit des Ministerpräsidenten auf zwei Tage verkürzt. Sollte Raffarin nach seiner Rückkehr dennoch verdächtig husten, muss er mit Quarantäne rechnen. DOROTHEA HAHN