: Jede Menge Leben
Im Grünen Salon gibt sich Chefspion Markus Wolf nachdenklich und liest aus „Freunde sterben nicht“
Manchmal möchte man einfach staunen, was so ein Menschenleben alles umspannen kann, an Epochen, an Umbrüchen. Zeitgeschichte am Maßstab von einer Person. Er wurde 1923 geboren. Faschismus. Emigration. Besuch der Hochschule für Flugzeugbau in Moskau. Rückkehr. Berichterstatter bei den Nürnberger Prozessen. SED. Ab 1953 Leiter der Hauptabteilung XV, die den außenpolitischen Nachrichtendienst der DDR umfasst. Die DDR gibt es nicht mehr. Auch das Ministerium für Staatssicherheit ist nicht vergessen. Aber nur mehr Narbe. Geschichte. Bei der sich dieser Markus Wolf in seinem aktuellen Buch „Freunde sterben nicht“ an Wegbegleiter erinnert. Ein Enthüllungsbuch sollte man allerdings nicht erwarten. Eher Nachdenklichkeit.