Einmal um die ganze Welt

Projekttag: 120 Bremer Schüler spürten Globalisierungsproblemen nach. In Pakistan gibt‘s nicht nur tollen Tee

Bremen taz ■ Die Rucksäcke gepackt, die Lehrer geschnappt und ab ins Flugzeug, hieß es gestern für 120 Bremer Schüler der Klassen 5 bis 9. Sie reisten zu den Aborigines nach Australien, auf einen Markt nach Benin oder in die längst vergangenen Zeiten der Azteken nach Mexiko – und das alles an einem Tag. An einem Projekttag.

Veranstalter war das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung und das Landesinstitut für Schule. Unter dem Namen „Eine lange Reise an einem kurzen Tag“ sollten sich die kleinen Bildungstouristen mit Globalisierungsthemen – wie zum Beispiel Fairer Handel, Menschenrechte oder Kinderarbeit – auseinander setzen. Damit das nicht nur theoretisch geschieht, wurden sie auf einen imaginären Urlaubstrip geschickt. „Reisen tut jeder gerne. Auf diese Weise befassen sich die Kinder mit den Problemen eines Landes, erhalten aber auch ein positives Verhältnis zu Land und Leuten“, sagt Kerstin Dahlberg vom Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit. Die Schüler konnten zwischen sechs verschiedenen Reisezielen wählen oder als rasende Reporter über die Erlebnisse und Ergebnisse der übrigen sechs Projektgruppen einen Reisebericht schreiben. So machte sich zum Beispiel eine Gruppe auf nach Pakistan, um dort nicht nur die Schönheit des Landes kennen zu lernen und pakistanischen Tee zu schlürfen, sondern auch um zu erfahren, dass dort ein Großteil der in Deutschland über den Rasen rollenden Fußbälle produziert wird – und das nicht selten durch Kinderhand. Bei der abschließenden Zollabfertigung berichteten die Kids ihren Mitschülern, was sie an Ergebnissen, Erlebnissen und selbstgebastelten Souvenirs aus dem von ihnen bereisten Land mitgebracht haben. Sabina Fischer