: protokoll eines abgangs
Der Führungswechsel bei der CDU
Abgeordnetenhaus, Saal 304, Sitzung des CDU-Landesvorstands: Von nötigen „zahlreichen Beratungen in vielen Gremien“ spricht Landeschef Stölzl, bestreitet kurz vor Sitzungsbeginn, dass es an diesem Montag eine Entscheidung über eine Kandidatur geben würde. Nur zwei Stunden später steuert er um, gibt seinen Rückzug bekannt: Hinter verschlossenenTüren ist man sich schnell einig, schon jetzt Klartext zu reden, um eine längere Personaldebatte zu vermeiden. Eine halbe Stunde lang hat Stölzl zur Lage der CDU referiert, hält sie nach einem Jahr unter seiner Ägide wieder für wählbar. Er nennt als Optionen einen Führungswechsel sofort oder in zwei Jahren, macht klar, dass er die erste Möglichkeit vorzieht. Als sein Vize Joachim Zeller sich offiziell zur Kandidatur bereit erklärt, ist die Sache gelaufen. Der, erst in der Nacht zuvor aus einem Kroatien-Urlaub zurück, will bis zum Morgen noch an eine Stölzl-Kandidatur geglaubt haben. Höchstens zehn Wortmeldungen zu Stölzls Analyse gibt es laut Parteisprecher Wambach, Kritik nicht. Nach der anschließenden Sitzung mit den Kreischefs ist von „verhaltender Stimmung“ die Rede. STA