Liberias Rebellen in der Offensive

BERLIN taz ■ Die Rebellen in Liberia, die gegen die Regierung von Präsident Charles Taylor kämpfen, nähern sich erneut der Hauptstadt Monrovia. Die Regierung bestätigte gestern den Verlust der Hafenstadt Greenville, eines Zentrums des liberianischen Tropenholzexports, an die Rebellengruppe Model (Bewegung für Demokratie in Liberia), die im Osten Liberias auf dem Vormarsch ist. Im Norden und Westen des Landes ist die von Guinea unterstützte Lurd (Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie) aktiv. Neuesten UN-Schätzungen zufolge kontrollieren die beiden Gruppen 60 Prozent des Landes. Es gebe keine sichere Zuflucht für Kriegsvertriebene; 70 Prozent von Liberia seien für Hilfswerke unzugänglich. UN-Generalsekretär Kofi Annan warnte Ende letzter Woche in einem Bericht an den Sicherheitsrat vor einer Ausweitung des Konflikts auf die Nachbarländer, was im Westen der Elfenbeinküste bereits der Fall ist, und empfahl die Entsendung einer internationalen Friedenstruppe vor den für Jahresende geplanten Wahlen. D.J.