: Weniger Drogentote
Zahl der Drogentoten auf niedrigstem Stand seit 1990. Dafür alarmierende Zunahme von „Alltagssüchten“
BERLIN ap ■ Die Zahl der Drogentoten ist 2002 auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren gesunken. Wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk (SPD), gestern mitteilte, starben 2002 1.513 Menschen an illegalen Drogen. Das sind 17,5 Prozent weniger als im Jahr 2001, als bereits ein Rückgang von fast zehn Prozent registriert worden war.
Mit großer Sorge registriert die Bundesregierung dagegen die wachsende Abhängigkeit von Nikotin, Alkohol und Medikamenten. Die so genannten Alltagssüchte hätten ein Besorgnis erregendes Ausmaß angenommen, sagte Caspers-Merk. Besonders gefährdet seien Jugendliche. Das Einstiegsalter beim Rauchen sei mittlerweile auf 13,6 Jahre gesunken, die Raucherquote bei Jugendlichen liege bei 28 Prozent. Der Statistik zufolge sterben in Deutschland jedes Jahr mehr als 40.000 Menschen an den Folgen von Alkohol und mehr als 110.000 Menschen an den Folgen von Nikotin. Das sind mehr als 300 Todesfälle täglich, die allein auf das Rauchen zurückgehen.