Rechenkunst
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Im Weserstadion taten Fußballfreunde in der vergangenen Woche mit einem wundersamen Transparent kund, dass sie das Wasser bis zur WM 2006 kaum mehr halten können. Das „Büro für absurde Statistik“ (BaSta), angesiedelt beim Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe, fühlte sich durch die Parole der Fans zu einer Stellungnahme veranlasst, die die taz nachfolgend in voller Länge dokumentiert:

In Bremen, ausgerechnet in Bremen, wurde während des Trost-Länderspiels Deutschland gegen Serbien und Montenegro am vergangenen Mittwoch (30. April 2003) ein Transparent mit der frohen Botschaft enthüllt: „Noch 1.014 Tage, dann sind wir Weltmeister.“ Für die führende Tageszeitung vor Ort, den Weser-Kurier, war dies ein „originelles Spruchband“ (Ausgabe Nr. 101 vom 1./2. Mai 2003).

In der Tat: sehr orginell. Denn 1.014 Tage nach dem 30. April 2003 wartet der 7. Februar 2006 und vielleicht die Chance, Biathlon-Staffel-Weltmeister zu werden. Aber Fußball-Weltmeister 2006? Ausgerechnet in Bremen. Ist vielleicht gar die Bewerbung der ganz offensichtlich durch Pisa traumatisierten Stadt Bremen, Austragungsort für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zu werden, an dem Irrtum gescheitert, die Fußball-Weltmeisterschaft werde im Januar/Februar 2006 und nicht im Juni/Juli 2006 ausgerichtet? Oder aber waren es gar bayerische Fans (wie wir vermuten), die Bremen nach zwei Bayern-Niederlagen gegen Werder Bremen in dieser Bundesligasaison endlich einmal vorführen wollten: Die da in Bremen können nicht rechnen und merken es nicht einmal. Und überhaupt, Fußball spielen können wir Bayern auch besser.