strom ohne atom

Volksabstimmung am 18. Mai

Die beiden Schweizer Initiativen „Strom ohne Atom“ und „MoratoriumPlus“ zielen auf den Ausstieg aus der Kernenergienutzung. Die Initiative ging von rund 40 Anti-AKW-Organisationen und Umweltschutzverbänden aus und wird von der Sozialdemokratischen Partei SP und den Grünen unterstützt.

Bei der Volksabstimmung am 18. Mai sollen die Schweizer Bürger entscheiden, ob sie an der Nutzung der fünf Kernkraftwerke Beznau I, Beznau II, Gösgen, Mühleberg und Leibstadt festhalten wollen. Bei einer Annahme der radikaleren Initiative „Strom ohne Atom“ müssten die älteren Kraftwerke Beznau I und II und das bei Bern gelegene Mühleberg im Jahr 2005 abgestellt werden. Gösgen und Leibstadt könnten noch bis 2008 beziehungsweise 2014 weiterlaufen.

Die Initiative „MoratoriumPlus“ fordert lediglich die Verlängerung des Baustopps von Atomkraftwerken um weitere zehn Jahre. Außerdem soll eine Verlängerung der Betriebszeiten über 40 Jahre hinaus nur noch mit der Zustimmung des Volkes möglich sein. Die Kernkraftwerksbetreiber und -befürworter rechnen vor, dass die notwendigen Ersatzinvestitionen die Steuerzahler zwischen 46 und 62 Milliarden Schweizer Franken (30 bis 40 Milliarden Euro) kosten würden. Außerdem malen sie das Szenario von Versorgungsengpässen und einer Art staatlicher Rationierung des Stroms an die Wand. Die Atomstoppbefürworter wollen den Atomstrom durch effektivere Energieeinsparung, Solarstrom, Biogasanlagen und den Einsatz von Blockheizkraftwerken ersetzen. AM