: hertha bsc berlin will gar nicht mehr in die champions league
Da trotteln sie vom Platz. Dabei könnten sie doch etwas fröhlicher aus der Wäsche schauen. Schließlich haben Thorben Marx (links) und Arne Friedrich (dahinter) am Samstag im Bremer Weserstadion je ein Tor erzielt. Und auch Stefan Beinlich und Nando Rafael haben die Devise von Hertha-Manager Dieter Hoeneß mit konsequenter Zurückhaltung auf dem Platz wunderbar umgesetzt. „Die Champions League ist für uns kein Thema“, offenbarte Hoeneß nach dem Spiel. Zum Glück haben da die zuvor krisengeschüttelten Bremer gut mitgespielt und gleich viermal ins Tor der Berliner getroffen. Zwar könnte die Hertha noch immer die Qualifikation für den lukrativen Wettbewerb auf europäischer Ebene schaffen, was sich zudem ganz positiv auf die Vereinsschatulle auswirken würde. Immerhin geschätzte zehn Millionen Euro zusätzlicher Einnahmen dürfte die Teilnahme an der Champions League bringen. Aber hat sich nicht gerade erst die Fußballlichtgestalt Franz Beckenbauer als Antikapitalismuskicker geoutet und seinen Rückzug als Chef des Organisationskomitees für die Weltmeisterschaft 2006 angedroht? „Das Hauptziel der Fifa besteht darin, Geld zu verdienen“, rumpelte der allwissende Franz. „Das lassen wir uns nicht gefallen, ich sowieso nicht. Dann höre ich lieber gleich auf.“Der Hertha wird das nun nicht passieren. Sie weiß, dass es beim Fußball nur um Fußball geht und nicht um den schnöden Mammon. „Wir denken von Spiel zu Spiel und müssen sehen, dass wir die Begegnungen auch gewinnen“, dozierte Hoeneß in Bremen. Und wahrscheinlich hofft er auch darauf, dass gleichzeitig die Konkurrenz bei der Sache noch mitspielt. Doch da ist Skepsis angebracht. Schließlich erstolperten die vor den Herthanern liegenden Dortmunder im eigenen Stadion gerade mal ein 2:2 gegen Wolfsburg. Am kommenden Samstag dürfen die Berliner vor eigenen Fans nun zeigen, dass wirklich nur der Fußball im Mittelpunkt steht. Als Gast kommen die Münchner Bayern. Und die sind ja schon längst Meister – es geht um nichts mehr, außer um ein schönes Spiel. GA FOTO: SNAPS