: Prodi und Amato: „Nichts gewusst“
ROM dpa ■ EU-Kommissionspräsident Romano Prodi und der Vizepräsident des EU-Konvents, Giuliano Amato, haben die Aussagen zurückgewiesen, die der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi bei dem gegen ihn laufenden Korruptionsprozess in Mailand gemacht hat. Amato wies Berlusconis Darstellung zurück, er habe von Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit dem Verkauf des staatlichen Lebensmittelkonzerns SME gewusst. „Wenn ich etwas Derartiges erfahren hätte, hätte ich sofort die Gerichte eingeschaltet“, sagte Amato, der damals der Regierung angehörte. Der SME-Verkauf, den Berlusconi laut Anklage durch die Bestechung von Richtern verhindert haben soll, wäre rechtmäßig gewesen, wurde Prodi gestern von italienischen Zeitungen zitiert. Berlusconis Behauptung, der Verkaufspreis sei viel zu niedrig angesetzt worden, sei falsch. Berlusconi selbst habe 1985, als der Konzern zum Verkauf angeboten worden sei, den Preis als zu hoch bezeichnet. Prodi war damals verantwortlich für die Abwicklung des Verkaufs.