: konspirative höhepunkte
Der Dienst, der sich tarnte
Kalter Krieg: Wenn BND-Gründer Reinhard Gehlen in die Hauptstadt Bonn reist, fährt er stets eine Station weiter und steigt in Köln aus. Ausrüstung: Sonnenbrille, falscher Bart, breitkrempiger Hut. Deckname: „Dr. Schneider“. BND-Mitarbeiter sollen zu dieser Zeit möglichst nicht in Pullach wohnen. Trick für Ausnahmen: morgens mit dem Auto nach München fahren und mit der S-Bahn zurück zur Arbeit nach Pullach.
1981: „Dilettantenverein!“ Kanzler Helmut Schmidt über den BND, der ihn nicht vor der Machtübernahme der Militärs in Polen gewarnt hat – ausgerechnet als Schmidt die DDR besuchte.
Nach der Wende: Es stellt sich heraus, dass die Stasi über so gut wie alle der BND-Mitarbeiter Bescheid wusste. Inklusive Deck- und Klarnamen.
1997: Beim Sommerfest des Dienstes werden „I like BND“-Anstecker verteilt. Konspirationsfaule Geheimagentenkinder tollen damit auf Spielplätzen rum.
1998: „Pullach (dpa) – ‚Peter Juchatz‘, BND-Sprecher, hat seine Tarnung abgelegt. Ab sofort trenne er sich von seinem Decknamen, teilte der Sprecher gestern mit – und outete sich als Michael Baumann. Die Verwendung des Decknamens stünde im Widerspruch zum neuen transparenten Kurs.“
Zukunft: In der Berliner Niederlassung sollen ab Ende dieses Jahres Fan-Artikel verkauft werden – Schals, Krawatten, Blousons und Taschenmesser mit Logo. Und lustige Unterhosen mit einem der Verschlussgrade „Amtlich geheim gehalten“, „Verschlusssache“ oder „Nur für den Dienstgebrauch“. BERG, LÖW