Nicht pralle, aber cool

Werder wurstelt sich durch: Nach dem 2:0-Erfolg gegen die „Sechzger“ bleibt Bremen souveräner Tabellenführer

Bremen taz ■ Das ganze Uli Hoeneß‘sche Psychodoping-Gerede um Frei-Würste für die Vereinsgaststätte des TSV 1860 München bei einem Punktgewinn gegen Bremen hat nichts gebracht: Werder Bremen siegte am Sonntagabend im Olympiastadion abgeklärt und cool mit 2:0 und bleibt mit sieben Punkten Vorsprung vor Titelverteidiger Bayern München unangefochten an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga.

Mit Toren von Ivan Klasnic (37.) und dem als „Joker“ für Ailton eingewechselten Angelos Charisteas (79.) nutzte Werder das Überzahlspiel trocken aus – die „Löwen“ mussten nämlich ab der 22. Minute auf Roman Tyce verzichten, der nach einem dummen Ellbogencheck gegen Mannschaftskapitän Frank Baumann die Rote Karte sah. Fortan schaukelten die Bremer die Partie gelassen nach Hause. Werders Ballsicherheit suche „in der Bundesliga ihresgleichen“, gab sich selbst Dauergriesgram Paul Breitner sehr angetan: „Die sind absolut reif für die Meisterschaft.“

„Wir müssen einfach so weiterspielen wie heute, dann kann uns keiner mehr einholen“, jubelte Torschütze Klasnic, der erst jüngst seinen Vertrag an der Weser verlängert hat. Sportdirektor Klaus Allofs, schon vom Naturell her ein zurückhaltenderer Zeitgenosse, sprach lieber von einem „ganz wertvollen Erfolg“. Allerdings: „Es ist noch ein weiter Weg, und wir dürfen nicht locker lassen.“ Trainer Thomas Schaaf wiederum will bereits vorab gewusst haben, „dass es nicht so ein pralles Spiel wird“. Gleichwohl habe Werder die Partie „zu jeder Zeit kontrolliert“. Er glaube, „dass wir uns nicht verrückt machen lassen und unseren Weg gehen“, so Schaaf. Ob er sich in München nach getaner Arbeit noch eine Bratwurst einverleibt hat, ist nicht überliefert. jox