: FDP steht einstimmig hinter Köhler
Merz kritisiert Unions-Spitze. Köhler-Kandidatur bringt IWF und EZB durcheinander
BERLIN dpa ■ Der FDP-Bundesvorstand hat sich einstimmig hinter den von der Opposition nominierten Präsidentschaftskandidaten Horst Köhler gestellt. Bei der gestrigen Sitzung in Berlin enthielt sich lediglich der Altliberale Burkhard Hirsch der Stimme. Parteichef Guido Westerwelle zufolge kann der bisherige IWF-Direktor mit allen FDP-Stimmen bei der Bundesversammlung am 23. Mai rechnen.
Unterdessen hat der Unionsfraktionsvize Friedrich Merz die Unionsführung wegen der Kandidatensuche zur Bundespräsidentschaft erneut angegriffen. „Ich bin mit dem Verfahren nicht zufrieden gewesen. Ich glaube auch, der menschliche Umgang mit Wolfgang Schäuble war nicht in Ordnung“, sagte er am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Sabine Christiansen“.
Die bisher ungeklärte Nachfolge von Horst Köhler beim Internationalen Währungsfonds (IWF) bringt den Fahrplan zur Neubesetzung eines Spitzenpostens bei der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt durcheinander. Da beide Personalien im Paket entschieden werden sollen, sei nicht mit einer heutigen Einigung beim Treffen der EU-Finanzminister zu rechnen, berichteten EU-Diplomaten gestern in Brüssel.