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Archiv-Artikel

Degussa schreibt rot

Wertberichtigungen hinterlassen tiefe Spuren in Bilanz. Konkurrenz aus China hat Folgen für deutsche Jobs

DÜSSELDORF ap ■ Der größte Spezialchemiehersteller der Welt, die Düsseldorfer Degussa AG, ist im vorigen Geschäftsjahr tiefer als erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Notwendige Wertberichtigungen im Feinchemie-Geschäft in Höhe von einer halben Milliarde Euro bescherten dem Konzern einen Gesamtverlust in Höhe von 159 Millionen Euro. Noch im November hatte das Unternehmen mit einem Minus von „nur“ rund 100 Millionen Euro gerechnet.

Trotzdem zeigte sich Konzernchef Utz-Hellmuth Felcht bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2003 gestern mit dem Geschäftsverlauf recht zufrieden. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um sechs Prozent auf 878 Millionen Euro zurück. Der Umsatz verringerte sich ausschließlich währungsbedingt um drei Prozent auf 11,4 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern laut Felcht bei Umsatz und Ebit im Kerngeschäft wieder eine leichte Steigerung. Mit Sorge blickt Felcht vor allem auf die Konkurrenz aus China. Nach dem WTO-Beitritt Pekings habe sich die Entwicklung der chinesischen Chemieindustrie dramatisch beschleunigt. „Zukünftig werden wir auf allen wichtigen Märkten der Welt mit chinesischen Chemie-Unternehmen konkurrieren, was einen ungeheuren Kostendruck insbesondere für unsere deutschen Standorte bedeutet.“

Einerseits will der Konzern seine Forschungs- und Entwicklungsausgaben deutlich steigern, um mit höherwertigen Produkten gegen die Billiganbieter aus Fernost konkurrieren zu können. Zum anderen verlagert er selbst längst Teile seiner Produktion nach China und Osteuropa. Dies hat allerdings Folgen für die Arbeitsplätze in Deutschland und Europa. Binnen drei Jahren baute das Unternehmen bereits 4.800 Arbeitsplätze ab. Diese Entwicklung werde weitergehen, sagte Felcht.