: Immer exklusiver
Keine moderne Oper zum Start der Saison und zwei Neuinszenierungen weniger: Die kommende Spielzeit der Hamburgischen Staatsoper wird erheblich löchriger
Mit einem aus Finanznot abgespeckten Programm geht die Hamburgische Staatsoper in die Spielzeit 2004/05. „Alle Abteilungen müssen Opfer bringen. Wir waren gezwungen, zwei Neuinszenierungen zu streichen“, sagte der künstlerische Leiter und Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher bei der Präsentation des Programms. Höhepunkt der Saison werden die Balletttage sein, die zum 30-jährigen Jubiläum von Ballettintendant John Neumeier um eine Woche verlängert werden.
„Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken“, betonte Metzmacher, der nur noch bis 2005 an der Elbe bleiben will. Unter den erschwerten Bedingungen werde auf eine moderne Oper zu Beginn der Spielzeit verzichtet. Die neue Saison startet am 9. November mit der 1937 uraufgeführten Lulu von Frank Wedekind. Die musikalische Leitung hat Metzmacher, die Inszenierung übernimmt Peter Konwitschny. Mit der Premiere von Fidelio am 4. April 2004 geht für Metzmacher der lang gehegte Wunsch in Erfüllung, mit Hans Neuenfels zusammenzuarbeiten.
Neumeier will während der Balletttage 16 verschiedene Produktionen zeigen. „Die drei Wochen werden ein Marathon“, sagte er. Mit dem Tod in Venedig wird es nur eine Neuinszenierung geben. Zu Gastspielen weilt das Ballett-Ensemble in Madrid, Baden-Baden und den USA.
Trotz schwieriger finanzieller Situation war die vergangene Spielzeit für Staatsoperndirektor und Geschäftsführer Detlef Meierjohann ein „künstlerischer und wirtschaftlicher Erfolg“. Er verwies auf die durchschnittliche Platzauslastung von rund 87 Prozent und 370.000 Besucher. Bei einem Budget von 59 Millionen Euro wurden 15,4 Millionen durch Eigenerträge erwirtschaftet. „Mit 26 Prozent Kostendeckungsgrad liegen wir gut.“
Auch die zu Ende gehende Saison verspricht ebenfalls eine konstante Auslastung. Zum Vorführungsbeginn am 25. August werden allerdings die Kassenpreise bei Premieren und die Ticketpreise im Parkett zum Teil angehoben. taz/lno