: Wildmoser senior durch Aussagen entlastet
Haftbefehl bleibt dennoch bestehen. Junior gilt jetzt als Hauptverdächtiger. Vermögen der Wildmosers beschlagnahmt
MÜNCHEN dpa/rtr ■ Im Korruptionsskandal um den Bau des neuen Münchner Fußballstadions Allianz Arena ist einer der vier Festgenommenen nach einem umfassenden Geständnis wieder frei. Der Haftbefehl gegen den Mitarbeiter der Dresdner Immobilienfirma der Wildmosers sei außer Vollzug gesetzt worden, teilte das Bayerische Landeskriminalamt gestern mit. Der Präsident von 1860 München, Karl-Heinz Wildmoser, sitzt dagegen weiter in Untersuchungshaft. Er beteuerte indes seine Unschuld. Sein Anwalt Steffen Ufer teilte gestern mit, das Verfahren gegen seinen Mandanten bestehe „im Wesentlichen aus einer gigantischen Vorverurteilung“. Laut einem Bericht der Münchner Abendzeitung soll der Mitbeschuldigte über Wildmoser senior gesagt haben: „Der alte Wildmoser wusste von nichts – und durfte auch von nichts wissen.“ Dies bestätigte auch sein Sohn in den Verhören am gestrigen Nachmittag. „Er hat erklärt, dass er Gelder bekommen hat und dass sein Vater davon nichts wusste“, sagte die Staatsanwaltschaft. Der Sohn gilt jetzt als Hauptverdächtiger. Er wurde in U-Haft genommen.
Die Staatsanwaltschaft pfändete gestern auch Vermögensteile der Wildmosers, um Ansprüche Geschädigter abzusichern. Insgesamt wurden Werte in Höhe von etwas mehr als 2,8 Millionen Euro eingefroren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben die Beschuldigten 2,8 Millionen Euro Schmiergeld von der Baufirma Alpine kassiert.
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