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Archiv-Artikel

Schule dauert bald bis nachmittags

Bund und Länder einigen sich darauf, mehr Ganztagsschulen einzurichten. Bund zahlt bis 2007 vier Milliarden Euro

BERLIN taz ■ Ist es nun eine gute oder eine schlechte Nachricht? Ab heute steigen die Chancen von Kindern, mehr Schule zu bekommen. In Berlin unterzeichneten Bildungsminister von Bund und Ländern eine Vereinbarung, die den Auf- und Ausbau tausender neuer Ganztagsschulen möglich macht. Schule wird also künftig öfter bis vier Uhr nachmittags dauern. Der Bund gibt den Ländern dafür 4 Milliarden Euro bis zum Jahr 2007.

Das neue Ganztagsschulprogramm, vom Bundeskanzler vor einem Jahr zur Diskussion gestellt, hat seine Gestalt verändert. War ursprünglich der zusätzliche Aufbau von 10.000 Ganztagsschulen (von 46.000 deutschen Schulen insgesamt) vorgesehen, so werden es jetzt wohl nicht ganz so viele werden. Bislang wird nur an 2.000 Schulen bis nachmittags unterrichtet.

Zugunsten der neuen Länder, denen ein dramatischer Schülerschwund bevorsteht, können nun auch bestehende Ganztagsschulen verbessert und verschönert werden. Ein pädagogisches Konzept wie von Bundesbildungsministerin Bulmahn (SPD) gefordert muss vorliegen – allerdings wachen die Länder selbst darüber.

Eine simple Verlängerung des Unterrichts bis zum frühen Abend dürften Ganztagsschulen nicht praktizieren, darin waren sich gestern alle Unterzeichner einig. Während Bulmahn sich Hilfe gegen die schlechten deutschen Pisa-Ergebnisse verspricht, blieb die Vorsitzende der Kultusminister, Karin Wolff (CDU), zurückhaltend. Sie verspreche sich davon eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. CHRISTIAN FÜLLER

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