Total vernetzt

Friedens- und soziale Frage sind unzertrennlich, meint die Friedenskoordination und plant die Verbrüderung

Für die Berliner Friedenskoordination (Friko) bestehen keine Zweifel. Überhaupt keine, wenn es sich um die Vernetzung von Friedens- und sozialer Bewegung dreht. Diese beiden gehören zusammen. Und das nicht nur örtlich betrachtet, erklärte Friko-Sprecherin Laura von Wimmersperg am Dienstag. Zwar sei das gemeinsame Büro mit dem Berliner Bündnis gegen Sozial- und Bildungsraub, dem sich die Friko angeschlossen habe, auch symbolisch zu sehen. Doch das Room-Sharing in der Köpenicker Straße sei weitaus mehr als eine pragmatische Entscheidung.

So bedeutete es einen ersten Schritt weg von der alleinigen Friedensarbeit hin zur Zusammenarbeit mit anderen Initiativen, so von Wimmersperg. Dabei geht es der mittlerweile 24 Jahre alten Friedenskoordination vor allem um das Aufzeigen gemeinsamer Themen und Zusammenhänge von sozialer Frage und Friedensfrage.

Eine Annäherung, die der Friko auch in schlechten Zeiten zugute kommen wird, nämlich dann, wenn das generelle Interesse an der Friedensbewegung – wie in den vergangenen Monaten – nachlässt. „Natürlich wissen wir, dass die soziale Frage den Menschen gerade stärker unter den Nägeln brennt“, so von Wimmersperg. Doch durch die Vernetzung habe die Friko bessere Chancen, dem Vergessen der Friedensfrage entgegenzuwirken.

Daran arbeitet die Friko auch wieder am kommenden Samstag. Zum ersten Jahrestag des Beginns des Irakkrieges und zum Internationalen Tag für Frieden und soziale Gerechtigkeit stehen bundesweit Mahnwachen, Kundgebungen und Demonstrationen an. Auch in Berlin ist eine Demo geplant (siehe Kasten).

ANDREA BREDDERMANN