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Archiv-Artikel

Note befriedigend

Zukunftsrat prüft Hamburg auf Nachhaltigkeit: Entwicklung der vergangenen zehn Jahre ist uneinheitlich mit leichter Tendenz zum Positiven

Hamburg entwickelt sich mittelprächtig mit leichtem Stich ins Positive. Zu diesem Ergebnis ist der Zukunftsrat gekommen, als er die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre auf deren Nachhaltigkeit abgeklopft hat. Grundlegendes Kriterium dabei war, inwiefern die Stadt von 1992 bis 2002 so gelebt hat, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Das Ergebnis präsentierte der Rat in Form einer Nachhaltigkeitsampel. Auf den elf Feldern, wo sie auf Rot steht, ist Handeln angezeigt.

Im Zukunftsrat sind derzeit 98 nichtstaatliche Organisationen, Initiativen, Kammern und Unternehmen vertreten, die sich für eine „nachhaltige“ oder „zukunftsfähige“ Entwicklung im Sinne der Agenda 21 von Rio de Janeiro einsetzen. Dort hatten sich die Staaten der Erde 1992 auf eine Vision für das nächste Jahrhundert geeinigt, die auf allen Ebenen verwirklicht werden sollte. Im Hamburg gründete sich dazu 1996 der Zukunftsrat.

Um die Hamburger Wirtschaft ist es aus Sicht des Zukunftsrates gut bestellt. Nur auf zwei Feldern steht die Nachhaltigkeitsampel auf Rot: bei der Arbeitslosigkeit und den Staatsschulden. Auf fünf Feldern steht sie dagegen auf Grün: Wirtschaftswachstum, Preisstabilität, nachhaltige Produkte, öko-zertifizierte Betriebe und Spenden. Im Sozialen steht die Ampel fünf Mal auf Rot: Es gibt mehr Sozialhilfeempfänger als vor zehn Jahren, mehr Schulabgänger ohne Abschluss, mehr Ausländerkinder ohne Schulabschluss, weniger Entwicklungshilfe und eine älter werdende Bevölkerung. Die Umwelt leidet an immer mehr Müll, Flächenversiegelung und einem wachsenden CO2-Ausstoß. Hier sind rot, grün und gelb gleich verteilt.

Jeweils zehn der vom Zukunftsrat definierten Nachhaltigkeitsziele beziehen sich auf die drei Dimensionen nachhaltiger Entwicklung: die ökologische, die ökonomische und die soziale. Dazu kommen zwei prozessuale: die gesellschaftlichen und politischen Mitwirkungsmöglichkeiten der Menschen. Die Ziele und die Indikatoren, mit denen diese gemessen wurden, entwickelte der Zukunftsrat 2002 zusammen mit 40 Experten aus Behörden, Verbänden, Wissenschaft und Politik. Dabei griffen sie auf existierende Kataloge etwa der Bundesregierung zurück. Gernot Knödler

Einzelheiten unter www.zukunftsrat-hamburg.de