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Archiv-Artikel

was macht eigentlich ...Sir Paul Lever?

in Rente gehen

Von AW

Der Repräsentant Großbritanniens und Her Majesty the Queen wird, nach einer Rekordamtszeit von fünfeinhalb Jahren – erst in Bonn, dann in Berlin – die Spreemetropole verlassen. What a pitty! Bilderbuchmäßiger Gentleman ist er trotz – oder gerade wegen – seines nicht gerade ironiefreien Humors einer der beliebtesten Diplomaten in der Stadt. Sir Paul, 60, der nun die Rente und damit eine neue Karriere „als Diplomatinnengatte“ anstrebt, stand weniger für Ledersessel-Dünkel als für ein England der „new generation“. Dazu lud er mal die Stones oder Robbie Williams in die Berliner Vertretung ein und ließ sie mit Jugendlichen diskutieren. Seine eigenen Reden zu Tisch oder bei Empfängen sind legendär. Stets watschte er Deutsche und Engländer mit britischen Humor freundlich ab. Nur an einem habe er entsetzlich gelitten, ließ er wissen: dem deutschen Samstagabend-Fernsehprogramm. Er könne nicht verstehen, wie ein Volk mit so großer Musik heute Musikantenstadeln ertragen könne. Dennoch: „Wir hatten die Zeit unseres Lebens“ sagt Lever in ziemlich perfektem Deutsch über seine Zeit in Berlin. Sir Paul, dem es weniger um Verbalnoten, dafür umso mehr darum ging „Einstellungen zu ändern“ machte immer wieder klar, dass sein Land von klugen Köpfen mit Visionen regiert wird. Great Britain, so der Botschafter, sei ein offenes, fortschrittliches Land, in dem es weniger regnet, als jeder Deutsche denkt. Wenn die Berliner das begriffen haben, dann hat Sir Paul schon viel erreicht. AW

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