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Archiv-Artikel

China Town in Marsdorf

Im Kölner Westen sollen Firmen aus China angesiedelt werden. Schwerpunkt des Geschäfts: Import-Export

KÖLN taz ■ Chinesische Geschäftsleute wollen verstärkt das Kölner Wirtschaftsleben bereichern. Das haben die Kölner Stadtverwaltung und die deutsch-chinesische Wirtschaftsvereinigung im Kölner Westen erklärt. Im Stadtteil Marsdorf soll sogar ein „Asiatisches Handelszentrum“ entstehen.

„Es gibt eine ganze Reihe zupackender Privatleute aus der Volksrepublik China, die gerne unternehmerisch in Köln Fuß fassen wollen“, sagte Roland Klein von der Wirtschaftsvereinigung der taz. In der Vergangenheit habe es für die asiatischen Interessenten in Köln höhere bürokratische Hürden gegeben als in anderen Städten. Am Niederrhein zum Beispiel sei bei einer Firmengründung die Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung einfacher erfolgt. Nach einem klärenden Gespräch mit Stadtkämmerer Peter-Michael Soénius ist Klein aber zuversichtlich, dass auch Köln künftig chinesischen Unternehmern den „roten“ Teppich ausbreiten wird.

Die Chinesen würden ihr Startkapital meist bar in Dollar mitbringen, so die Hoffnung der Verwaltung. In erster Linie würden sie dann hier ihr Geld damit verdienen, Waren wie Textilien oder Werkzeuge nach Deutschland zu importieren. Auch besonders reine Heilkräuter für die Traditionelle Chinesische Medizin würden hierzulande immer häufiger vertrieben. Andererseits wüssten die Chinesen aber auch ganz genau, welche Waren und Güter in ihrer Heimat gebraucht würden. Daher organisierten sie beispielsweise den Export von gebrauchten und auch neuen Industriemaschinen.

Die Kölner Industrie- und Handelskammer wurde inzwischen zur landesweiten Koordinationsstelle für das China-Geschäft auserkoren. Gemeinsam mit dem Kölner Amt für Wirtschaftsförderung hilft sie unter anderem, Internetseiten mit chinesischen Schriftzeichen zu entwerfen.

Für die nächsten zwei Jahre rechnet die Verwaltung mit der Ansiedlung von etwa 30 Unternehmen aus China im „Asiatischen Handelszentrum“ Marsdorf. Bislang hätten 20 Firmen ein konkretes Interesse an der Gründung einer Niederlassung in Köln bekundet. Erste Eintragungen neuer chinesischer Unternehmer im Kölner Handelsregister stünden kurz bevor, hieß es von der Stadt. Frank Überall