Gott immer am Ball

Weil eine Bananenflanke in den freien Raum nichts anderes als Epiphanie sein kann, muss auch der Rest des Spiels eine Glaubenssache sein. Im Museum für Kommunikation wird das Verhältnis von Fußball und Religion beleuchet: „Ist Gott rund?“

„Ist Gott rund?“ heute um 19.30 Uhr im Museumsrestaurant Wartenberg, Museum für Kommunikation. 6 Euro

Ob Gott rund ist? Natürlich eine Glaubensangelegenheit. Von der B-Klasse bis rauf in die Bundesliga und wieder retour, mit der wochenendlichen Versicherung seiner Glaubensgemeinschaft. Weil Gott wohnt in allen Dingen. Prominente Glaubensführer haben immer wieder in deutlicher Sprache auf diese Verpflichtung verwiesen. „Ein Spiel dauert neunzig Minuten.“ Meint klar und präzise: „Auch du bist sterblich. Sei bereit. Lebe nach Gottes Plan.“ Oder das Bekenntnis: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Was mehr als nur sportiver Rundlauf ist. Die Verheißung auf das ewige Leben wurde nie schöner ausgedrückt. Andererseits aber auch die Erinnerung an die Vertreibung aus dem Paradies, die Erbsünde, von der Otto Rehhagel sprach: „Mal verliert man, und mal gewinnen die anderen.“ Selbst die bei Turnieren immer wieder gern herausgestellte Analyse Gary Linekers – „Fußball ist ein Spiel von 22 Leuten, die rumlaufen, den Ball spielen, und am Schluss gewinnt immer Deutschland“ – könnte man in aller Vorsicht religionswissenschaftlich als eine Aufforderung zum Monotheismus deuten. Und wie war das denn mit der Hand Gottes, die sich im willfährigen Leib Maradonas manifestierte? Natürlich eine Epiphanie. Gott ist also pummelrund. Im Rahmen der Ausstellung „Botschaft der Dinge“ im Museum für Kommunikation gehen Gerd Dembowski (Autor und Sprecher des Bündnisses Aktiver Fußballfans) und Markus Flohr von Übersteiger dem Verhältnis von Fußball und Religion nach.