was die konferenz soll
: Aufschwung West

Die drohende De-Industrialisierung Gelsenkirchens können weder Politiker noch Gewerkschaften verhindern. Ohnmächtig sehen sie zu, wie selbst der Bundeswirtschaftsminister von Chancen schwärmt, die sich für deutsche Unternehmen durch die Osterweiterung Europas böten. Wolfgang Clement spricht sogar von einer „besseren Kostentruktur“, die durch die Produktion in den EU-Billiglohnländern erreicht werden könne. Die „schlechtere Kostenstruktur“ im Westen verliert derweil schlicht und einfach die Arbeit. Was dagegen zu tun ist?

KOMMENTAR VONCHRISTOPH SCHURIAN

In Gelsenkirchen setzt die Stadt nun auch über die Parteigrenzen hinweg auf eine Konferenz. Dass Landes-SPD, Landesregierung und der Emscher-Lippe-Raum ihre Konferenzen haben wollen, hat wohl mehr mit dem Wahlkampf um die Mehrheiten im Ruhrgebiet zu tun als mit wirklich neuen Ideen fürs Ruhrgebiet – und das ist längst Schnee von Gestern.

Denn die Konferenz zu Gelsenkirchen, das kristallisiert sich nun heraus, hat wenig zu tun mit romantischen Gefühlsversicherungen für Überzeugungsruhris, sondern vor allem ein Ziel: Das Ende vom Aufschwung Ost.

Seit Sommer wenden sich Stadtobere und West-Landesminister gegen die einseitige Strukturförderung für die neuen Länder. Was geschehen wird: Gelsenkirchen wird zur ersten Ausnahmekommune im Westen und zum Anfang vom Ende des Blumendüngers für die Ex-DDR.