: Evangelische Kirche wehrt sich
Stadtkirchenverband nennt Anschuldigungen der Kölner FDP gegen seine Arbeit „infam“ und „unsachgerecht“. Die Kirche will sich auch weiterhin für Roma-Kinder einsetzen
Köln taz ■ „Mit aller Schärfe“ hat der Evangelische Stadtkirchenverband Köln Angriffe des FDP-Fraktionsgeschäftsführer im Kölner Rat, Ulrich Breite, auf das kirchliche Engagement für so genannte „Klau-Kids“ zurückgewiesen. Er reagierte damit auf einen taz-Bericht vom 24. März über eine FDP-Veranstaltung in Köln. In dem Artikel wird Breite mit der Äußerung zitiert, die evangelische Kirche finanziere Institutionen, „die dafür sorgen, dass es weiter Klau-Kids gibt“. Entsprechende Anschuldigungen seien „infam und unsachgerecht“, so Günter A. Menne, Pressesprecher des Stadtkirchenverbandes.
Auf der FDP-Veranstaltung am 22. März hatte sich Breite für geschlossene Heime für junge Straftäter ausgesprochen und insbesondere das Kölner „Schaworalle“-Projekt angegriffen, das Roma-Kinder ins deutsche Schulsystem integrieren und als kulturelle Begegnungsstätte für Roma-Familien dienen soll. Dort könnten „Klau-Kids künftig tagsüber spielen, um dann abends Omas zu überfallen“, so Breite laut taz.
„Mit seiner böswilligen Unterstellung kündigt Ulrich Breite einen Konsens auf, was von der FDP-Ratsfraktion nicht unwidersprochen bleiben dürfte“, sagte Menne. Pfarrer Uwe Becker, Leiter des Sozialwerkes des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln, kündigte an, dass sich seine Kirche „auch künftig für eine Entschärfung der Gesamtsituation“ einsetzen würde. Nötig seien Fürsorge für die Kinder, aber auch „Abbau der belästigenden Gefährdung der Öffentlichkeit durch die so genannten ‚Klau-Kids‘“ und nicht zuletzt eine Unterstützung der Arbeit der Polizei. HERA/DET