auslauf Melancholie der Erfüllung

Das Leben ist ein Bahnhof, wir warten und warten, dass der richtige Zug kommt, aber leider ist der immer schon abgefahren. Oder er kommt, sieht aber ganz anders aus als erwartet. Ernst Bloch, der große Geschichtenerzähler, teilt uns dazu die „Geschichte der doppelten Helena“ mit, die besagt, dass nach dem Krieg um Troja, nachdem die schöne Helena zurück erobert ist, sie sich verdoppelt. So lange haben die Griechen auf sie gewartet, dass die wirkliche Helena dagegen verblasst. Von der Dialektik des Wartens handelt auch „Ja, ja, ja, ja“, ein Tanztheater von Rafal Dziemidok. Das Schlimmste, heißt es da, sei: Etwas geschieht, und man hat eben dies erwartet.

Galerie im Pferdestall, 21 Uhr