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Archiv-Artikel

„Ihr müsst natürlich auch mal provokanten Mist drucken“. Leser halten dagegen Gift und Galle

betr.: „Globale Gerechtigkeit leicht gemacht“ (Thilo Bode will die Welt retten …), taz vom 20. 5. 03 (Politisches Buch)

Von der ersten bis zur letzten Zeile eine einzige Rufmordkampagne, die auch vor den allerbilligsten Polemiken nicht zurückschreckt. Man fragt sich: Wo bleiben die Argumente? […]

Mit seinem Buch hat Thilo Bode nicht mehr als einen Diskussionsbeitrag geleistet. Wenn Gürtler wenigstens ein klein wenig guten Willen an den Tag gelegt hätte, hätte er das auch merken müssen. Es liegt in der Natur der Sache, dass man über Diskussionsbeiträge unterschiedlicher Meinung sein kann. Doch statt Gegenargumente zu liefern, spuckt Gürtler nur Gift und Galle – und tut damit niemandem einen Gefallen: Bodes Kritiker erhalten nicht ein einziges stärkendes Argument und seine Befürworter sind einfach nur empört, und das zu recht.

Wenn Gürtler verlangt, dass der Walfang um der Arbeitsplätze willen weiter zu betreiben sei (der einzige Satz in dem so etwas wie Argumentation durchschimmert), so scheint er zu vergessen, dass es schon in wenigen Jahren nichts mehr zu fangen geben wird, wenn wir so weitermachen wie bisher. […]

DIETRICH LEMME, Frankfurt/Main

Ihr müsst natürlich auch mal provokanten Mist drucken. Wer schon etwas länger in diesem US-gesteuerten Land arbeitet, hat erlebt, dass diese „Demokratie“ ihre Kinder noch nie mochte. Politiker arbeiten nach den Vorgaben des Kapitals. Die arbeitenden Bürger werden belogen und abgezockt. Parteien sind korrupt und demokratiefeindlich. Parteimitglieder sind stimmlos. Bürger werden durch permanente Verdummung entmündigt. Der Staat zerstört mit seiner Gewalt Arbeitsplätze, vernichtet sinnlos Ressourcen und Umwelt, enteignet die arme Mehrheit und beschützt die Reichen. […]

Ich möchte als Bürger mitsprechen. Neue Ideen fehlen, werden verschwiegen und verteufelt. Althergebrachtes hat 50 Jahre schlecht funktioniert und treibt in die Katastrophe. Ich hoffe auf Veränderungen. NGOs haben ein bisschen etwas zum Positiven verändert, obwohl sich da politisch nicht lizenzierte, einfache Bürger in großer Zahl einmischen. Sollen die das Maul halten? Erst wenn Regierungen für das Allgemeinwohl sorgen und aufhören, mit Kriegen und Ausbeutung Völker zu unterdrücken, schweigen wir. Die Presse soll endlich informieren und nicht indoktrinieren. Bode mit dem Gewalttäter Bush zu vergleichen, ist Demagogie. LUDWIG BERGER, Buchen